Walliser Alpen 2003



Die diesjährige Tour führte uns wieder in die Walliser Alpen, in die gleiche Region in der wir schon  2001 waren. Die 1200 km fuhren wir dieses mal nicht wie 2001 in einem Stück, sondern legten hinter der Schweitzer Grenze eine Pause ein, wo wir auch die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen fuhren wir dann die letzten Kilometer bis in die Ortschaft Grimentz, von wo aus unsere erste Tour beginnen wollten.

Als ersten Gipfel hatten wir uns den  Sasseneire mit einer Höhe von 3254m ausgesucht. Wir hatten uns vorgenommen nicht auf der Straße die zum Stausee führt hochzufahren, sondern wir wollten von Grimentz aus unseren Aufstieg beginnen. Auf dem ersten Bild sieht man Grimentz, von der Aufstiegsroute aus. Unsere Wasservorräte konnten wir jederzeit auffüllen, da der Weg bis zum Stausee entlang eines kleinen Flusses verläuft (Foto 2). Wir hatten uns für diesen ersten Tag einen Platz zum Übernachten, oberhalb des Stausees Lac de Moiry(2250m) ausgewählt. Doch schon kurz vor erreichen des Sees, konnte man in der Ferne ein leichtes grummeln und grollen hören, die ersten Anzeichen für ein aufziehendes Gewitter. Schon seit beginn des Aufstieges von Grimentz aus, konnten wir sehen wie sich die Wolken immer höher türmten, kein gutes Zeichen.





Als wir dann einige Meter über dem Stausees waren, brach das Unwetter los. Da wir auf solche Situation eingestellt waren, zogen wir schnell ein größere wasserdichte Abdeckplane hervor und zogen uns an einen kleinen Felsvorsprung zurück, in der Hoffnung das sich das Gewitter schnell Austoben würde. Es ist sehr interessant, wenn man um sich herum ständig Blitze einschlagen sieht, denn es gibt auf dieser Höhe keine Bäume die einen die Sicht nehmen und von unserer Position aus, konnte man sehr gut über den Gletschersee hinweg sehen.

Nach kurzer Zeit kamen dann noch zwei Wanderer, die unter unserer Plane Schutz suchten, da die Hagelkörner doch sehr unangenehm auf einen herunter prasselten. Eine Verständigung war leider nicht möglich, da wir leider kein französisch sprechen können, aber sie schienen froh zu sein auch noch ein Platz unter der Plane gefunden zu haben. Da nach ca. einer halben Stunde keine Wetterbesserung in Sicht war und das Gewitter auf der Stelle zu stehen schien, warteten wir darauf das der Hagel und Regen sich ein wenig abschwächte und zogen uns dann unterhalb des Stausees zurück, wo man ein wenig mehr Schutz vor dem Gewitter hatte. Hier stellten wir unser Zelt auf und machten es uns gemütlich.

 Das war es also, das erste schwere Gewitter in den Bergen. Für uns stand fest spätestens bis Mittag nächsten Tages mussten wir mit der Gipfeltour fertig sein, da wir bei Tagestemperaturen von 30° Celsius damit rechnen konnten das sich das Schauspiel am nächsten Tag wiederholen würde.   





Am nächsten Morgen galt der erste Blick den Himmel, man sah deutlich die Sterne, alle Wolken hatten sich verzogen und es sah nach einen schönen Tag aus. Also wurde schnell ein Happen gegessen, die nötigen Sachen verstaut und der restliche Teil der Ausrüstung versteckt. Den Weg bis oberhalb des Sees kannten wir nun schon und so gab es keine Schwierigkeiten und erreicht schnell den Anstieg hoch zum Col de Torrent der schon von weiten sichtbar war. Man kann ihn gut auf dem Foto (2 Fotoreihe, erstes Bild) sehen. Am Col de Torrent (2919m) angekommen machten wir eine kleine Pause und genossen die ersten warmen Strahlen der Sonne.

 Von nun ging es runter von dem breit ausgelatschten Weg hoch zum Pass, auf ein kaum noch sichtbaren Pfad in Richtung Gipfel. Das letzte Stück legt man in weniger als einer Stunde zurück bis man den Gipfel des Sasseneire erreicht. Kurz vor dem Gipfelkreuz muss man noch einen kleinen Spalt überklettern, der aber keine Schwierigkeit darstellt. Es ist schon erstaunlich wie sehr der Gipfel in fast alle Richtungen abfällt. Vom Gipfel aus hat man eine herrlichen Blick über die Walliser Alpen, da die Aussicht des Sasseneire nicht durch andere Gipfel eingeschränkt ist.  




Während des Abstieges konnte man wieder am Himmel sehen, wie sich die Wolken an den 4000'èrn im Süden begannen aufzutürmen. Den unzähligen Wanderern schien das nicht weiter zu interessieren, sie setzten ihre Touren weiter fort, was leicht verständlich ist da sie wahrscheinlich das Gewitter vom Vortag nicht miterlebt hatten. An unseren Übernachtungsplatz angekommen wurden die versteckten Sachen wieder verstaut, noch ein letzter Blick in Richtung Stausee und wir begannen mit den Abstieg nach Grimentz. Kurz vor der Ortschaft suchten wir uns an dem Fluss einen schönen Platz zum Übernachten und verbrachten den Rest des Tages mit entspannen und lauschten den leisen Grollen oben in den Bergen.

Als nächste Tour entschieden wir uns nun für den Balfrin(3796m). Also fuhren wir ins Mattertal in den Ausgangsort Gasenried(1659m). Wir beschlossen als Tagesziel und Ausgangsort zum Gipfelaufstieg Alpja(2099m). Alpja ist ein wunderschönes Tal in dem auch eine Möglichkeit zum Auffüllen der Wasservorräte gibt, da eine kleine Tränke mit Gletscherwasseranschluss vorhanden ist. Wasser war in diesen Tagen das wichtigste, da die Tagestemperaturen noch immer sehr hoch waren und die Vorräte ständig aufgefüllt werden mussten.

Der Aufstieg, der bis Alpja gegenüber 2001 über eine neue Route verlief, machte keine Problem und man konnte die Natur genießen. Kurz vor Alpja in Sichtweite des Gletschertores machten wir eine Pause, da für diesen Tag das Ziel fast erreicht war.  Nur wenig später hatten wir Alpja erreicht und das Zelt aufgebaut. Wir wollten wieder am frühen Morgen mit dem Aufstieg beginnen um die kühle des Morgens zu nutzen und die Gefahr von Gewittern überrascht zu werden, so gering wie möglich zu halten. So überprüften wir unsere Stirnlampen und bereiteten die Ausrüstung vor, der Gipfel konnte kommen.




Am nächsten morgen wurden wir sehr früh vom Wecker aus dem Schlaf gerissen und begannen zügig mit dem Frühstück und dem Abbau des Zeltes. Wieder versteckten wir die nicht benötigten Ausrüstungsgegenstände und begannen den Aufstieg. Im Schein der Lampen arbeiteten wir uns in Richtung Gletscher, begleitet von de Geräuschen herunterfallender Steine die sich immer wieder von den steilen Seitenwänden lösten. Im Dunkeln kann man aber sehr schlecht einschätzen wie weit von einem diese Steine herunterrollten und waren daher froh, als die ersten Lichtstahlen das Tal begannen zu erhellen.

Mit diesem ersten Licht konnte man nun auch den Riedgletscher sehen. Der Gletscher hatte sich seit 2001 stark verändert und wir stellten uns die Frage ob es überhaupt noch möglich wäre ihn zu überqueren. Doch kurz danach konnte man sehen, dass es noch eine gute Möglichkeit zum Überqueren des Gletschers gab. Aber als wir ca. ein drittel des Gletschers überquert hatten mussten wir feststellen, dass der Gletscher steiler wurde und ein Übergang ohne Steigeisen nicht möglich war. Darauf waren wir nicht vorbereitet, noch vor 2Jahren war die Überquerung ohne Schwierigkeiten möglich gewesen. Also entschieden wir uns wieder den Aufstieg abzubrechen. Auch dieses mal hatten wir es nicht geschafft und es machte sich ein wenig Enttäuschung breit.

Wieder angekommen  im Alpjatal machten wir eine Pause und blickten in Richtung Balfrin, für mich steht fest das ich wieder komme und dann werde ich oben stehen. Da wir nun noch Zeit hatten, beschlossen wir zwei kleinere Berge in Angriff zu nehmen. Beide hatten leider keinen Namen aber waren doch interessant und man hatte wunderbare Ausblicke. Der erste war 2273m hoch (Foto 4 Reihe 2Bild) und der zweite 2474m (Foto 4 Reihe 3 Bild).